Da bin ich doch gerade mal 8 Wochen down under und hab es schon ins Australische Fernsehen geschafft. *g*
Okay, also mal von vorne: Tully ist ja bekanntlich der regenreichste Ort Australiens. Die scheinen da auch irgendwie sogar recht stolz drauf zu sein (warum auch immer...), denn am Ortseingang steht als Symbol fuer den vielen Regen ein ich glaube 8 Meter hoher Gummistiefel, wo man innen drin hochklettern und sich die Stadt mehr oder weniger von oben ansehen kann. Das ist der "Golden Gumboot". Ein mal im Jahr veranstalten die dann hier das ultimative "Golden Gumboot Festival" mit ner Parade durch die Stadt, Banana packing Competition, Gumboot throwing Competition und und und. Aber um mal zum Punkt zu kommen: Wir, also ich und die, mit denen ich zusammen arbeite, wurden gefragt, ob wir bereit waeren, am Mittwoch ein bisschen spaeter zur Arbeit zu fahren, weil da wohl ein Fernsehteam was drueber bringen will. Tja, und da standen wir dann am Mittwoch morgen repraesentativ fuer Tullys Backpacker an dem ollen Gummistiefel, haben lecker Hot Dogs gegessen und mit ein paar anderen kurz "Good Morning" in die Kamera gerufen. Mina war total begeistert, weil das wohl live in ihrer Lieblingssendung (Sunrise TV oder so) uebertragen wurde. Abends liefen wir dann aber auch noch in den Nachrichten und jetzt werden wir vermutlich beruehmt! *g* Naja, oder auch nicht... ;-)

Freitag war mal wieder frei und wir haben den Tag nett rumgegammelt und abends Julia zum Bus gebracht - schon wieder eine weniger. :-(

Am Samstag gings dann ganz frueh los auf eine Cattle Station in den Tablelands mit Jette, Nele, Thomas, Christian und Chrystal. Wir hatten allerdings kaum geschlafen, weil im Fernsehen Footy lief - das ist hier so wichtig wie Fussball in Deutschland - und es draussen vor unserem Zimmer bis etwa halb vier dementsprechen laut war und hin und wieder stuermte Phil voellig betrunken ins Zimmer und schrie nach dem noch betrunkeneren Jack, der schon im Bett lag. Bei dem Laerm konnte dann selbst ich nicht schlafen und um halb fuenf klingelte auch schon der Wecker.
Aber nun zurueck zur Cattle Station: Nele und Jette haben vor ein paar Wochen in einer Bar nen Farmer (Tom) kennengelernt und der hat sie eingeladen, beim Rinder eintreiben bei seinem Nachbar Sebastian zuzusehen, zu helfen oder wie auch immer und dann haben sie mich auch noch mitgenommen. Wir haben dann erstmal gemuetlich bei Tom auf der Terasse gesessen, Kaffee getrunken und den Ausblick ueber die tolle Landschaft genossen. Das sieht ja soooo toll aus alles!!!



Danach bin ich mit Tom und Nele zur Nachbarfarm geritten. Ich haette dann eigentlich auch mitreiten sollen, um die Rinder einzutreiben, aber irgendwie war ich mit dem Pferd nicht so wirklich auf einer Wellenlaenge. Hab mich ja selten auf einem Pferd unwohl gefuehlt, aber irgendwie passte das alles so gar nicht mit uns und dann bin ich lieber nicht mitgeritten. Stattdessen hab ich mir mit den anderen vom Zaun aus angesehen. Als die Rinder eingetrieben waren wurden sie mit Insektenschutz eingesprueht und danach wurden ihnen noch Vitamine gespritzt. Die wurden dafuer in einen recht engen Gang gejagt, wenn sie nocht wollten gabs nen kleinen Elektroschock und dann bekamen sie der Reihe nach die Spritze in den Hals gejagt. Zum Teil sind die Rinder echt halb durchgedreht und wir dachten die reissen alles kurz und klein oder spiessen sich gegenseitig mit ihren Hoernern auf und sobald das Tor vorne aufging stuermten sie wie bekloppt raus und hin und wieder haben die sich richtig uebel langgemacht. Das war total krass, wie im Fernsehen. Anfangs konnte man kaum hinsehen und hat sich staendig erschrocken - Nervenkitzel pur!









Danach sassen wir dann erstmal mit Bierchen und Sandwiches auf der Terasse und haben auf den Tierarzt gewartet, der 2 junge Bullen kastrieren sollte. Das mussten wir uns dann natuerlich auch noch ansehen. Sah echt nicht so lecker aus, aber es war trotzdem total interessant und ging sogar richtig schnell.
Als wir dann wieder bei Tom waren haben wir noch ein bisschen gemuetlich zusammengesessen, Bierchen getrunken und uns im Gitarre spielen geuebt und dann gings auch bals zurueck nach Tully.



Tja, und heute gings zum White Water Rafting in den Tully River. Es war der Hammer!!! Man sitzt mit 6 Leuten und einem Guide im Schlauchboot, jeder mit einem Paddel bewaffnet und dann versucht man moeglichst unbeschadet durch die Rapids (ich glaub in Deutschland sagt man Stromschnellen dazu) zu kommen. Wir haben uns auch eigentlich wirklich gut geschlagen. Wir haben nie jemanden verloren und sind nur 2 mal alle aus dem Boot gefallen. Ein mal war das allerdings vom Guide geplant gewesen. Allerdings hat er es erst beim dritten oder vierten Versuch geschafft, uns wirklich ins Wasser zu bekommen. *g* Das andere Mal war alle sandere als geplant und auch nicht so ganz ungefaehrlich. Chris hat uns vor dem Rapid darauf hingewiesen, dass es eventuell passieren koennte, dass das Boot an der Stelle umkippt und wir sollen dann alle ganz schnell auf den Felsen klettern. Dann ging aber ploetzlich alles total schnell, Chris schrie nur noch "Climb the rock, climb the rock!", aber da schlug das Boot auch schon um und wir wirbelten irgendwo zwischen, paddeln, Boot und Felsen um Wasser rum. Da mussten wir dann alle dirkt an Sato denken, der abends noch meinte, dass wir das Raften wohl nicht ueberleben wuerden. ;-) Wir haben es dann aber doch noch unbeschadet an die Oberflaeche geschafft und Jette, Nele und ich wurden von einem anderen Boot eingesammelt. Ansonsten war das Raften zwar auch recht actionreich, aber nicht so riskant. Zwischendurch sind wir auch an ruhigen Stellen aus dem Boot gesprungen um eine Runde zu schwimmen, sind von einem etwa 6 Meter hohen Felsen ins Wasser gesprungen, sind unter einem Wasserfall durchgepaddelt (ich haett nie gedacht, dass Wasser so hart sein kann, wenn es auf einen drauffaellt!) und haben die tolle Umgebung genossen. Weit und breit sah man nur das den Fluss, Felsen und Regenwald und hin und wieder nen Wasserfall - sooo schoen!!! Chris hat uns auch recht viel erzaehlt, wo wir gerade sind und was das alles ist uns so und wir haben sogar einen Water Dragon auf einem Felsen sitzen gesehen. Nachher haben wir uns im Rafters noch alle zusammen das Video angesehen, was ueber den Tag hinweg gedreht wurde.

Ich werd mir jetzt mal noch ein bisschen was zu essen kochen, danach gucken wir bei Jeff nen Video und dann geht's noch auf ein Abschiedsbier in die Bar, denn Jette, Nele, Thomas, Christian und Chrystal reisen morgen ab. Meine Leute hier schwinden rapide!! Aber die Chaostruppe Jack, Sato, Josh und Phil bleibt nun doch noch eine Woche laenger und dann wirds wohl doch noch ganz lustig sein. Ach ja, und der Jeff ist wahrscheinlich auch noch da. Er hat mir gestern erzaehlt, dass ihm fuer eine Woche ein Job angeboten wurde und da es hier im Moment kaum was zu tun gibt waer das auch ne super Sache, allerdings muesste er dann fuer eine Woche weg aus Tully und das moechte er nicht, weil er mich dann am Sonntag nicht verabschieden kann. Find ich ja superlieb von ihm, aber ein bisschen dumm ist es ja schon...

lg Danica