Sonntag, 19. Februar 2006

burnt down

Am Donerstag gings als erstes nach Tower Hill, wo wir einen netten kleinen Walk um die Krater von nem inaktiven Vulkan gemacht haben. War ganz nett und zum ersten Mal hab ich Emus in der Wildnis gesehen, sogar gleich vier Stueck und die sind doch ganz schoen gross die Dinger. Aber sehr cool auf jeden Fall wie die da so durch die Gegend schleichen! :-)

Emus

Danach wollten wir uns dann aufmachen in den Grampians National Park. Wir waren uns erst nicht so ganz sicher, ob wir dort wirklich hinfahren sollten, denn durch die unglaubliche Hitze und Trockenheit in den letzten Monaten gab es ja so einige Buschbraende und einer der heftigsten war bzw. ist immernoch in den Grampians. Ueber die Haelfte des Nationalparks sind bereits abgebrannt, das Feuer ist mitlerweile unter Kontrolle, aber die meissten Teile des Parks sind noch immer gesperrt. Um sicherzugehen, dass wir den Weg nicht umsonst fahren haben wir also bei so einer Infohotline angerufen und uns wurde gesagt, dass die meissten Hauptattraktionen wie die Pinnacles und die Balkonies offen seien, man allerdings nur von Norden her Zugang zum Park hat. Das war es uns aber auf jeden Fall wert, sind also glaub ich eine halbe Ewigkeit bis dorthin gefahren um festzustellen, dass dort anscheinend doch alle Strassen gesperrt sind. Haben dann mal wieder nen netten Aussi getroffen, der ein wenig besser informiert war, und zwar muessten wir wohl noch nenl ganzes Stueck weiter richtung Osten fahren bis zu einer offenen Strasse, da in dem Teil wo wir uns befinden alles gesperrt ist, die gewissen Hauptattraktionen sind definitif noch gesperrt und es gibt absolut keinen Zugang und die Strasse von Sueden her ist uebrigens doch nicht gesperrt, wir haetten uns also etwa 3 Stunden Fahrt sparen koennen - vielen Dank fuer die tolle Auskunft von der Dame von der Infohotline! Grml...
Wir fanden es dann aber auch schon zu spaet um noch grossartig weiterzufahren und haben mitten im Busch unser Lager aufgeschlagen und bei einem kleinen Spaziergang abends auch noch einige Kaenguruhs gesehen. Als wir abends in unseren Zelten lagen fing Yanneke allerdings ploetzlich an, irgendwelche seltsamen Geraeusche zu hoeren und erzaehlte was von kannibalischen Aborigines, Jelle hatte auch noch die ein oder andere Gruselstory zu bieten, Yanneke hoerte immernoch Geraeusche und irgendwann hatten sie Richard soweit, dass er dann doch erstmal gucken musste ob da nicht vielleicht wirklich was im Busch ist. War natuerlich nichts! Haben uns dann noch ziemlich lang drueber unterhalten, dass wir ja doch ziemlich aufgeschmissen waeren wenn jetzt doch irgend son Psycho kaeme und was will, denn es ist ja sonst weit und breit niemand der uns helfen koennte, es koennte ja auch der Aussi, der uns den Platz zum Campen empfohlen hat, was im Schilde fuehren und eigentlich kann man niemandem trauen... Vor kurzem lief hier ja auch son Film im Kino, Wolf Creek, ueber nen paar Backpacker deren Auto im Outback verreckt ist und ein anscheinend netter Farmer, der ihnen erst hilft entpuppt sich als Psychopat und metzelt alle der Reihe nach ab. Solls ja alles geben... Aber man kann sich auch unnoetig verrueckt machen und letzendlich konnten wir dan auch alle irgendwann schlafen. Am morgen wurden wir allerdings recht frueh von dem Gekraechze der Kraehen und dem Gekicher der Kookaburras geweckt und hinter unserem Zelt sass ein Kaenguruh im Gebuesch und war am fressen. :-)
Nun sollte es aber endlich weiter in den Nationalpark hineingehen. Um uns noch einmal genau zu vergewissern wohin wir koennen und wohin nicht sind wir noch an einem Grampians Infocenter vorbeigefahren, wo uns dann im Prinzip noch einmal alles bestaetigt wurde was der Aussi uns bereits gesagt hatte. War aber sehr interessant dort und machte richtig Lust darauf, mal wiederzukommen, wenn Gras ueber die Schaeden der Buschbraende gewachsen ist. Wir haben uns dann entschieden noch einen kleinen Walk zu machen um wenigstens ein bisschen was gesehen zu haben und um dort hinzukommen sind wir durch ne Menge abgebrannten Busch gefahren. Alles war schwarz, verkohlt, verrusst, es roch noch nach Feuer und weit und breit war kein Lebewesen zu sehen. War alles total furchtbar und bedrueckend, aber trotzdem irgendwie beeindruckend...

burnt-down

regrowing

Erstaunlicherweise war aber doch schon wieder ein wenig Gruen an der ein oder anderen Stelle zu sehen, also nicht in Massen, aber hier und da mal ein Grashalm, einige Grasbaeume fingen schon wieder an zu wachsen und wir konnten sogar schon ein paar wenige neue Knospen an einzelnen Baeumen entdecken. Das war dann doch faszinierend, wie so kurz nach einem verheerenden Brand schon wieder Leben spriessen kann!
Der Walk war auch ganz cool. Ging zwar ziemlich bergauf (hiess ja auch Mount William Walk... ;-) ) aber die Landschaft war einfach wunderschoen und hin und wieder sass ein Kaenguruh im Gebuesch. Von dort oben hatte man eine unglaubliche Aussicht ueber den Nationalpark und natuerlich auch ueber die Ausmasse des Brandes.
Da wir nach der langen Fahrt schon fast wieder am suedlichen Ende des Nationalparks waren, haben wir beschlossen wieder an die Kueste zurueckzufahren um dort entlang nach Adelaide zu gelangen. Als erstes ging es nach Mount Gambier um den unglaublichen Blue Lake auszuchecken, aber da es schon recht spaet war haben wir uns doch erst zu unserem Campspot zu begeben. Das war mal wieder direkt am Meer und richtig schoen. Sind dann dort abends noch spazieren gegangen und da lag dann irgendwas im Sand, was aus der Ferne aussah, wie verblichene Algen, auf den zweiten Blick dachten wir es handelt sich um eine grosse Qualle. Jelle musste natuerlich wieder alles genau unter die Lupe nehmen (typisch Jelle: "I just wanne check this out" und weg isser), hob das Ding ein Stueck an und da dachten wir echt wir sehen nicht richtig - ein Hai!!! War irgendwie nur der Kopf und die fransigen Eingeweide und alles schon recht vertrocknet, aber dennoch sehr deutlich zu erkennen. Ein Stueckchen weiter lag ein weiteres Stueck mit noch ein bisschen Eingeweide und noch ein Stueck weiter fanden wir die Schwanzflosse, ein riesen Ding!! Die war doppelt so lang wie mein Fuss, dementsprechend riesig war dann wohl urspruenglich auch der Hai, also der wird wohl so gute 2 Meter Koerperlaenge gehabt haben. Da wurds uns dann doch ein wenig mulmig bei dem Gedanken, dass solche riesen Viecher da im Meer rumschwmmen und wir hatten spontan auch keine Lust mehr am naechsten morgen ne Runde schwimmen zu gehen. ;-)

Hai

riiieeesig

Abends haben wir dann noch gemuetlich mit nen paar Aussis nebenan zusammengesessen und es war doch recht angenehm nach der vorigen Nacht nicht wieder so voellig allein in der Wildnis zu hocken. ;-)

lg Danica

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