einfach nur nichts
Und weiter geht's...
Vom Gawler Ranges National Park ging's nach Ceduna, der letzten Stadt vor dem grossen Nichts. Nach einem gemuetlichen Picnic am Meer haben wir dann aber erst noch einmal einen Abstecher zum Cactus Beach gemacht. Die Landschaft auf dem Weg dorthin war total schoen mit riesigen Salzfeldern, alle Pflanzen so in weiss, lila und mintgruen und hin und wieder mal nen Salzsee... Und dann ploetzlich trauten wir doch echt unseren Augen nicht, dachten erst uns haette jemand Drogen ins Picnic gemischt - da standen wir doch tatsaechlich vor einem pinken See!! :-O Ist kein Scherz, der war echt so richtig pink, vermutlich durch die ganzen Salze oder so.
Cactus Beach war allerdings nicht ganz so atemberaubend, zwar ganz nett, aber halt nichts besonderes und weit und breit kein Kaktus, nur Unmengen von wunderschoenen Muscheln in allen Formen, Farben und Groessen. Sind dann noch ein Stueckchen weitergefahren bis wir einen supertollen Platz zum Uebernachten gefunden hatten: direkt zwischen zwei Buchten, an der einen Seite ein riesiger, traumhafter Strand, umgeben von Duenen und weit und breit keine Menschenseele. Das war wie fuer uns gemacht und da wollten wir uns dann eigentlich einfach mit unseren Schlafsaecken in die Duenen legen, um bei Meeresrauschen unter sternenklarem Himmel zu schlafen... Tja, schoen waers gewesen, aber da kroch uns dann doch ploetzlich eine Schlange ueber den Weg, mittelgross, schlank, braun mit dunklem Kopf - moeglicherweise eine Brown Snake, eine der giftigsten Arten hier in Australien. Bei dem Anblick haben wir uns dann doch entschieden, die Nacht lieber im Auto zu verbringen. ;-)
Nach einer kurzen Erfrischung im Meer am naechsten Morgen machten wir uns dann recht frueh auf die Socken und ausgeruestet mit ner Menge Reserve-Benzin, Unmengen an Essen und einigen Kanistern Trinkwasser ging es auf die weite Reise durch die Nullarbor Plain. Da gab es echt weit und breit so absolut gar nichts zu sehen, aber irgendwie war auch genau das mal total cool. Der Highway war wie leergefegt, nur ganz wenige Kurven, Strasse bis zum Horizont und hin und wieder mal Gegenverkehr oder ein Fahrzeug zum Ueberholen. Die Autofahrer gruessen sich alle untereinander, weils halt einfach nicht so viele gibt (son bisschen wie die Kaeferfahrer in Deutschland *g*) und etwa drei viertel der Fahrzeuge auf dieser Strecke sind die riesigen Road Trains. Die sind echt der Hammer und die ersten Male ist es doch ziemlich beaengstigend wenn einem so ein mega Truck entgegendonnert aber bei dem 100sten macht einem das auch nichts mehr aus.
Mit der Zeit werden die Baeume dann immer spaerlicher und irgendwann sieht man weit und breit bis zum Horizont nichts als kleine Bodengewaechse - das ist dann die richtige Nullarbor Plain (lat. = kein Baum).
Etwa alle 150-200 km gibt es mal ein Roadhouse, also ne Tankstelle, Toiletten, Restaurant und eventuell Unterkunft, aber das ist dann auch schon alles an "Zivilisation". Da wird dann also immer schnell fuer den totalen Wucherpreis (gut 30 ct/l teurer als in der Stadt) vollgetankt und weiter geht's. Dazwischen ist dann sowas von gar nichts, dass sogar einzelne Muelleimer ausgeschildert werden!
und Auto fahren kann ja sooo langweilig sein... Und das nervigste ist die Geschwindigkeitsbegrenzung - 110km/h. Ich mein, ich hab ja zu Hause schon hin und wieder den Hang dazu ein wenig zu schnell zu fahren, aber hier, wo ja echt nichts ist und man alles sieht, da verlockt es doch sehr mal nen bisschen doller aufs Gas zu druecken. Und gerade wenn der Tacho nicht funktioniert ist es besonders schwer das Tempo einzuschaetzen, weil man sich ja an nichts orientieren kann (z.B. andere Autos). Hab aber immer ganz derbe versucht mich zurueckzuhalten, denn sonst ist es auch einfach echt gefaehrlich wegen all den Tieren hier. Die highways in Australien sind naemlich nicht so abgezaeunt wie die deutschen Autobahnen, sondern erinnern eher an ne deutsche Landstrasse und alle paar Kilometer warnen riesige Schilder vor Kaenguruhs, Wombats und Kamelen. Okay, also son Kamel wuerd man wohl noch frueh genug sehen, aber Kaenguruhs und Wombats sind doch recht schlecht zu sehen, weil sie durch ihre Fellfarbe ganz gut getarnt sind. Aber ausser einem Dingo und Unmengen toter Kaenguruhs am Strassenrand haben wir nichts gesehen.
Einmal unterwegs haben wir dann einen kurzen Abstecher an die Kueste der Great Australian Bight gemacht um uns die Bunda Cliffs anzuschauen. Das ist echt beeindruckend. Da geht es ueber hunterte von Kilometern hinweg einfach 80m steil in die Tiefe! War sehr schoen anzuschaun, aber wir sind dann trotzdem recht bald weitergebraust.
Erst am WA-SA Border Village (auch nicht mehr als nur ein Roadhouse) haben wir dann eine etwas laengere Pause eingelegt. Sind dort irgendwie mit nem Trucker ins Gespraech gekommen und da durfte ich doch glatt mal in seinem Truck probesitzen und mich mal umschauen. WOW! Also erstmal da rein zu kommen ist schon ein gewisser Kletterakt und innen drin ists einfach nur riesig und beeindruckend und draussen sieht alles ganz klein aus. Dabei war das sogar nur einer der kleineren Road Trains!
Danach mussten wir dann durch die Quarantaene-Kontrolle und unser Auto auf saemtliches Obst und Gemuese kontrollieren lassen und dann waren wir in Western Australia, wo wir erstmal unsere Uhren um 2 1/2 Stunden zurueckdrehen durften. Ich bin euch jetzt also nur noch 7 Stunden voraus!
Wir sind dann noch nen ganzes Stueck weitergefahren bis zum Beginn der 90 Mile Straight - 146,6 km schnurstracks geradeaus! Nach nur knapp 5 km haben wir aber zufaellig einen tollen Platz fuer ein Nachtquartier gefunden und spontan beschlossen dort zu uebernachten anstatt wie geplant die ganze Nullarbor Plain an einem Tag zu durchqueren. Fast 900 km hatten wir in den 11 Stunden hinter uns gelassen und zum ersten Mal auf unserer Tour hatten wir schon vor Einbruch der Dunkelheit ein Nachtquartier. *g*
Am naechsten Morgen lagen dann die letzten 350 km vor uns, aber das schlimmste war erstmal die 90 Mile Straight. Die Teerdecke war echt wie an nem Lineal entlanggezogen, nicht der Hauch einer Kurve und ein kleiner Huegel oder ein anderes Fahrzeug sind dann eine mega Abwechslung. Es ist halt einfach nur oede, die Strasse wirkt hypnotisierend und es ist verdammt schwer nicht zu speeden. Und ich hab mich noch nie in meinem Leben so sehr ueber eine Kurve gefreut wie nach diesen 145 km! Das war in dem moment Action pur! *g*
Wow, und dann hatte ich ploetzlich irgendwann einen Adler vorm Auto, also fliegend und nicht an der Windschutzscheibe klebend. ;-) Der sass da so mitten auf dem Highway und anstatt einfach zur Seite zu fliegen flog der vor mir her. Da musste ich ganz schoen bremsen, denn bis son Adler in Schwung kommt das dauert, aber war echt beeindruckend den so direkt vor mir herfliegen zu sehen. Nen riesen Tier war das!!
Ja, und gegen Mittag haben wir dann nach insgesamt 1200 km endlich wieder die Zivilisation erreicht - Norseman, 600 Einwohner!
So, das muss nu erstmal wieder reichen, ich brauch ne Pause!
lg Danica
Vom Gawler Ranges National Park ging's nach Ceduna, der letzten Stadt vor dem grossen Nichts. Nach einem gemuetlichen Picnic am Meer haben wir dann aber erst noch einmal einen Abstecher zum Cactus Beach gemacht. Die Landschaft auf dem Weg dorthin war total schoen mit riesigen Salzfeldern, alle Pflanzen so in weiss, lila und mintgruen und hin und wieder mal nen Salzsee... Und dann ploetzlich trauten wir doch echt unseren Augen nicht, dachten erst uns haette jemand Drogen ins Picnic gemischt - da standen wir doch tatsaechlich vor einem pinken See!! :-O Ist kein Scherz, der war echt so richtig pink, vermutlich durch die ganzen Salze oder so.
Cactus Beach war allerdings nicht ganz so atemberaubend, zwar ganz nett, aber halt nichts besonderes und weit und breit kein Kaktus, nur Unmengen von wunderschoenen Muscheln in allen Formen, Farben und Groessen. Sind dann noch ein Stueckchen weitergefahren bis wir einen supertollen Platz zum Uebernachten gefunden hatten: direkt zwischen zwei Buchten, an der einen Seite ein riesiger, traumhafter Strand, umgeben von Duenen und weit und breit keine Menschenseele. Das war wie fuer uns gemacht und da wollten wir uns dann eigentlich einfach mit unseren Schlafsaecken in die Duenen legen, um bei Meeresrauschen unter sternenklarem Himmel zu schlafen... Tja, schoen waers gewesen, aber da kroch uns dann doch ploetzlich eine Schlange ueber den Weg, mittelgross, schlank, braun mit dunklem Kopf - moeglicherweise eine Brown Snake, eine der giftigsten Arten hier in Australien. Bei dem Anblick haben wir uns dann doch entschieden, die Nacht lieber im Auto zu verbringen. ;-)
Nach einer kurzen Erfrischung im Meer am naechsten Morgen machten wir uns dann recht frueh auf die Socken und ausgeruestet mit ner Menge Reserve-Benzin, Unmengen an Essen und einigen Kanistern Trinkwasser ging es auf die weite Reise durch die Nullarbor Plain. Da gab es echt weit und breit so absolut gar nichts zu sehen, aber irgendwie war auch genau das mal total cool. Der Highway war wie leergefegt, nur ganz wenige Kurven, Strasse bis zum Horizont und hin und wieder mal Gegenverkehr oder ein Fahrzeug zum Ueberholen. Die Autofahrer gruessen sich alle untereinander, weils halt einfach nicht so viele gibt (son bisschen wie die Kaeferfahrer in Deutschland *g*) und etwa drei viertel der Fahrzeuge auf dieser Strecke sind die riesigen Road Trains. Die sind echt der Hammer und die ersten Male ist es doch ziemlich beaengstigend wenn einem so ein mega Truck entgegendonnert aber bei dem 100sten macht einem das auch nichts mehr aus.
Mit der Zeit werden die Baeume dann immer spaerlicher und irgendwann sieht man weit und breit bis zum Horizont nichts als kleine Bodengewaechse - das ist dann die richtige Nullarbor Plain (lat. = kein Baum).
Etwa alle 150-200 km gibt es mal ein Roadhouse, also ne Tankstelle, Toiletten, Restaurant und eventuell Unterkunft, aber das ist dann auch schon alles an "Zivilisation". Da wird dann also immer schnell fuer den totalen Wucherpreis (gut 30 ct/l teurer als in der Stadt) vollgetankt und weiter geht's. Dazwischen ist dann sowas von gar nichts, dass sogar einzelne Muelleimer ausgeschildert werden!
und Auto fahren kann ja sooo langweilig sein... Und das nervigste ist die Geschwindigkeitsbegrenzung - 110km/h. Ich mein, ich hab ja zu Hause schon hin und wieder den Hang dazu ein wenig zu schnell zu fahren, aber hier, wo ja echt nichts ist und man alles sieht, da verlockt es doch sehr mal nen bisschen doller aufs Gas zu druecken. Und gerade wenn der Tacho nicht funktioniert ist es besonders schwer das Tempo einzuschaetzen, weil man sich ja an nichts orientieren kann (z.B. andere Autos). Hab aber immer ganz derbe versucht mich zurueckzuhalten, denn sonst ist es auch einfach echt gefaehrlich wegen all den Tieren hier. Die highways in Australien sind naemlich nicht so abgezaeunt wie die deutschen Autobahnen, sondern erinnern eher an ne deutsche Landstrasse und alle paar Kilometer warnen riesige Schilder vor Kaenguruhs, Wombats und Kamelen. Okay, also son Kamel wuerd man wohl noch frueh genug sehen, aber Kaenguruhs und Wombats sind doch recht schlecht zu sehen, weil sie durch ihre Fellfarbe ganz gut getarnt sind. Aber ausser einem Dingo und Unmengen toter Kaenguruhs am Strassenrand haben wir nichts gesehen.
Einmal unterwegs haben wir dann einen kurzen Abstecher an die Kueste der Great Australian Bight gemacht um uns die Bunda Cliffs anzuschauen. Das ist echt beeindruckend. Da geht es ueber hunterte von Kilometern hinweg einfach 80m steil in die Tiefe! War sehr schoen anzuschaun, aber wir sind dann trotzdem recht bald weitergebraust.
Erst am WA-SA Border Village (auch nicht mehr als nur ein Roadhouse) haben wir dann eine etwas laengere Pause eingelegt. Sind dort irgendwie mit nem Trucker ins Gespraech gekommen und da durfte ich doch glatt mal in seinem Truck probesitzen und mich mal umschauen. WOW! Also erstmal da rein zu kommen ist schon ein gewisser Kletterakt und innen drin ists einfach nur riesig und beeindruckend und draussen sieht alles ganz klein aus. Dabei war das sogar nur einer der kleineren Road Trains!
Danach mussten wir dann durch die Quarantaene-Kontrolle und unser Auto auf saemtliches Obst und Gemuese kontrollieren lassen und dann waren wir in Western Australia, wo wir erstmal unsere Uhren um 2 1/2 Stunden zurueckdrehen durften. Ich bin euch jetzt also nur noch 7 Stunden voraus!
Wir sind dann noch nen ganzes Stueck weitergefahren bis zum Beginn der 90 Mile Straight - 146,6 km schnurstracks geradeaus! Nach nur knapp 5 km haben wir aber zufaellig einen tollen Platz fuer ein Nachtquartier gefunden und spontan beschlossen dort zu uebernachten anstatt wie geplant die ganze Nullarbor Plain an einem Tag zu durchqueren. Fast 900 km hatten wir in den 11 Stunden hinter uns gelassen und zum ersten Mal auf unserer Tour hatten wir schon vor Einbruch der Dunkelheit ein Nachtquartier. *g*
Am naechsten Morgen lagen dann die letzten 350 km vor uns, aber das schlimmste war erstmal die 90 Mile Straight. Die Teerdecke war echt wie an nem Lineal entlanggezogen, nicht der Hauch einer Kurve und ein kleiner Huegel oder ein anderes Fahrzeug sind dann eine mega Abwechslung. Es ist halt einfach nur oede, die Strasse wirkt hypnotisierend und es ist verdammt schwer nicht zu speeden. Und ich hab mich noch nie in meinem Leben so sehr ueber eine Kurve gefreut wie nach diesen 145 km! Das war in dem moment Action pur! *g*
Wow, und dann hatte ich ploetzlich irgendwann einen Adler vorm Auto, also fliegend und nicht an der Windschutzscheibe klebend. ;-) Der sass da so mitten auf dem Highway und anstatt einfach zur Seite zu fliegen flog der vor mir her. Da musste ich ganz schoen bremsen, denn bis son Adler in Schwung kommt das dauert, aber war echt beeindruckend den so direkt vor mir herfliegen zu sehen. Nen riesen Tier war das!!
Ja, und gegen Mittag haben wir dann nach insgesamt 1200 km endlich wieder die Zivilisation erreicht - Norseman, 600 Einwohner!
So, das muss nu erstmal wieder reichen, ich brauch ne Pause!
lg Danica
Danica - Fr, 10. Mär, 05:19
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